Vorsicht beim Verfüttern von Getreide an Legehennen


Frisch gedroschenes Getreide darf auf keinen Fall zu früh an Geflügel verfüttert werden.

Durch Umsetzungen im Getreidekorn entstehen Stoffwechselprodukte, diese verursachen Entzündungen im Darm. Erst nach einer Lagerdauer von ca. 6 Wochen sind diese Stoffwechselvorgänge im Getreide abgeschlossen und das Verfüttern kann beginnen.

Relativ häufig nehmen freilaufende Hühner frisches Getreide auf das beim Transport oder Einlagern unabsichtlich im Hof verstreut wurde. Da es sich um ein Versehen handelt, kann man sich die plötzliche Erkrankung der Tiere nicht erklären.

Die Tiere sitzen teilnahmslos herum und haben u.U. sehr starken Durchfall, bei Legehennen wird die Legetätigkeit ganz eingestellt. Durch den hohen Wasser- und Salzverlust kann es relativ schnell zu Tierverlusten kommen.

Den Tieren, die noch Fressen und Flüssigkeit aufnehmen, kann evtl. geholfen werden. Damit sie nicht erneut immer wieder frisches Getreide fressen, müssen sie im Stall eingesperrt werden. Sie bekommen 3 Wochen lang Kamillentee mit Kochsalz (1g. Salz auf 10l. Kamillentee), Maisschrot und Austernschalen. Danach kann langsam wieder auf Wasser und Legehennenfutter umgestellt werden.

Ausputz, schimmliges oder altes Getreide, Auswuchs oder Getreide mit Mutterkorn darf nicht verfüttert werden.

Für hofeigene Mischungen mit hohen Anteilen an hofeigenem Getreide sollten eingesetzten Futterkomponenten auf ihre Inhaltsstoffe untersuchen werden. Nur so können optimal auf den Bedarf abgestimmte Mischungen hergestellt und zufriedenstellende Leistungen erzielt werden.

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